Der Aufstieg des Hermann

Ein halber Hermann, steckt noch bis zur Hüfte in der Erde. Doch er steigt langsam empor. Diese Kunstplastik setzt eigentlich seine heutige Bedeutung als „Mahnmal zum Guten“ direkt um:

Der „Aufstieg des Hermann“ bedeutet für mich die Wandlung vom beliebigen Denkmal der Kaiserzeit zu dem, was er heute ist:

Das Symbol für Heimatverbundenheit und einem  „Zuhausegefühl“ der Ostwestfalen-Lipper.

Die Menschen der Region haben mit ihrer Liebe zu dem Mann mit Schwert alles Feindliche und Kriegerische, was er einmal dargestellt hat, gewandelt. Das erhobene Schwert zeigt nicht mehr Richtung Paris und sagt: Ihr kommt hier nicht hinein und schaut einmal wie stark und groß wir Deutschen sind. Sondern er grüßt und lädt alle Menschen ein, uns in Ostwestfalen zu besuchen, die Gastfreundschaft zu genießen und die herrliche Landschaft des Teutoburger Waldes und des Lipperlandes zu bestaunen.

Es waren keine Institutionen und Programme der Regierenden, die diese Wandlung erreicht haben. Es waren die Großväter, die mit Ihren Enkeln regelmäßig das Denkmal besucht haben. Es waren die Lipper, die jeden Gast  hinauf geschleppt haben, um ihnen „ihren Hermann“ zu zeigen. Und es sind nicht nur die Lipper. Von Versmold bis Warburg, von Minden bis Paderborn erreichen mich Anfragen von Menschen, die ihren eigenen Hermann im Garten haben möchten. Sie lieben ihren, wie mir ein Kunde mal sagt: Mann mit Helm… der ein Schwert in den Himmel reckt.

Genau das ist Hermann, eigentlich nur ein einfacher Mann, der sein Schwert hält.  Und genau daher ist meine Stahlplastik beschränkt auf den Hermann, mit Helm und seinem Schwert. Er steckt noch bis zur Hüfte in der Geschichte der Kaiserzeit und den schlimmen Jahren der Erbfeindschaft mit Frankreich. Doch wie aus den Mooren des alten „Osning“  in dem die römische Armee versank, steigt er auf – reckt sein Schwert und lädt die Welt ein nach Hiddesen zu kommen. Sich an dem Platz zu treffen, an dem jährlich 1,2 Millionen Besucher aus aller Welt in Frieden und Freundschaft sich begegnen. Wie mir beim Schreiben dieser Zeilen gerade einfällt: Das ist wahres „ Schwerter zu Pflugscharen“.

Der Hiddemann in seiner ganzen Größe

Anmerkung: Auch dieses Kunstobjekt ist in ca. 1,2 m Größe Teil meines Kunstpfades. Doch hatte ich die Ehre und das Glück dieses Objekt in Hiddesen als 4,0 m großes Objekt aufstellen zu dürfen.  Die Geschichten zum „Hiddemann“, wie er dort liebevoll genannt wird, erzähle ich als eigenes Projekt auf dieser Homepage.